Balkan Roadtrip 2019: Bosnien – Unsere Highlights und Tipps

Bosnien – nema Problema!

Der Balkan Roadtrip 2019 mit unserem Ford Transit führte uns entlang Italien, Slowenien, Kroatien und von dort aus auch nach Bosnien. Vor unseren Besuch hatten wir ehrlich gesagt nicht wirklich viel Vorahnung über das Land.

Klar wussten wir ein wenig über den Yugoslawien Krieg Bescheid, über die Bombardierung der NATO und dass es in Bosnien leider immer noch viele Landminen gibt, aber sonst war das Land ein grauer Fleck auf unserer persönlichen Landkarte…

Das sollte sich mit unserem Besuch im Sommer 2019 ändern und wir wurden nicht nur extrem positiv überrascht, sondern es zeigte sich einmal mehr mit welch komischen Vorurteilen wir (leider) in Mitteleuropa aufwachsen.

Mit dem Campervan durch Bosnien und Herzegowina, unsere Highlights:

Hardfacts Bosnien und Herzegowina:

Hauptstadt: Sarajevo

Währung: Konvertierte Mark

Einwohner: 3,5 Millionen (Stand 2017)

Fläche: 51.197 km²

Diesel 1 Liter: ca 1€

Bier 0,5: 0,50 Cent

Ein bisschen Geschichte damit man das Land besser versteht:

Hier eine sehr gute Doku über den Yugoslawien / Bosnienkrieg:

Aktuelle Situation in Bosnien:

Auch heute, fast 30 Jahre nach Kriegsende sind die Spuren immer noch zu erkennen z.B. in Mostar gibt es immer noch genug Häuser, an denen unzählige Einschusslöcher zu sehen sind. Im Großen und Ganzen hat sich das Land aber gut erholt und als Tourist bekommt man eigentlich nicht mehr viel vom Krieg mit.

Bosnien ist heute noch in 3 große ethnische Teile aufgeteilt: Serben (Norden und Nordosten) Slawische Muslime (Zentral und Westen) und Kroatien (Süden – Südwesten). An den Fahnen neben den Straßen erkennt man sofort in welchem Teil man sich gerade aufhält.

Laut Erzählungen der Einheimischen gibt es natürlich immer wieder Spannungen, aber der Großteil der Menschen ist für ein friedliches Zusammenleben bemüht.

Einreise nach Bosnien

Wir sind mit unserem Van von Kroatien aus über den Grenzübergang CX gefahren und hatten eigentlich überhaupt keine Probleme. Es wurden kurz die Papiere und Pässe gescheckt und schon wurden wir mit einem „Italiano Belusconi Mafioso“ (wir haben ein italienisches Kennzeichen) willkommen geheißen 😉

Wer mit dem Auto nach Bosnien eineisen will, muss unbedingt eine Grüne Versicherungskarte mitführen, hier wird die Karte auch „Greencard“ genannt. Wenn man die Karte nicht mitführt, muss man an der Grenze eine eigene Zusatzversicherung abschließen, die ca 20-50€ kostet. EU Bürger brauchen bei der Einreise einen Pass oder Personalausweis der mindestens noch 3 Monate nach Einreise gültig ist.

Nicht alle Grenzübergänge die z.B bei Google eingetragen sind, sind für Ausländer, wir wurde auch an einem Übergang abgewiesen und zu einem anderen geschickt. Gewisse Übergang sind nur für die lokale Bevölkerung die z.B. auf der anderen Seite Ackerland haben und mehrmals am Tag über die Grenze müssen.

Viele Grenzen hier am Balkan wurden nach dem Krieg sehr willkürlich gezogen und an manchen Orten wurden auch ganze Dörfer einfach voneinander getrennt.

Mehr Infos über die Einreise nach Bosnien findet man hier 

Straßen und Verkehr in Bosnien:

Die Straßen in Bosnien und Herzegowina sind nicht ganz ohne (so ca wie diese in Albanien) , die meisten Verbindungen zwischen den Städten sind dennoch gut, aber es gibt auch noch eine Handvoll Straßen, die nicht asphaltiert sind. Deswegen sollte man nicht gerade planlos durch das Land fahren. Auch wenn die Straßen z.B. bei Google Maps als Straßen eingetragen sind, heißt das noch lange nicht, dass sie alle befahrbar sind.

Vor dem Fahren in der Nacht würde ich abraten, es gibt kaum Beleuchtungen und die viele Schlaglöcher sind nur schwer zu erkennen. Wir sind extra nur bei Tag gefahren und hatten somit keine größeren Probleme.

Auch uns wurde einmal unsere Naivität zum Verhängnis, wir wollten von Baracko nach Trebinje fahren. Haben uns sogar vorher bei Einheimischen über den Zustand der Straßen erkundigt, wir bekamen das übliche „nema Problema“ als Antwort.

Nachdem die Straße ca. 30 Km gut war, befanden wir uns auf einmal auf einer unbefestigten Schotterpiste und wussten nicht ob es noch eine Straße ist. Nach ca 40 km unbefestigter Straße kamen wir endlich wieder auf eine guten Hauptstraße, die Route selber wurde uns auch genau so von Google Maps und Mapsme vorgeschlagen.

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Deswegen bevor man in Bosnien irgendwo hin fährt, sollte man sich immer vorher erkundigen und es mit verschiedene Apps abgleichen. Zb bei Maps Me werden unbefestigte Straßen mit einem roten Rufzeichen angezeigt und solche Straßen sollte man meiden außer man hat natürlich einen 4×4 Jeep.

Generell hätten wir uns auf unserem Trip sehr oft eine gute Straßenkarte bzw. einen Straßenatlas gewünscht. Wir können es aber jedem nur empfehlen, denn auch das Internet ist oft sehr schlecht und man hat kaum bis gar keinen Empfang

Polizeikontrollen in Bosnien:

Uns wurde erzählt, dass sie Polizei seit kurzem mit Blitzern ausgerüstet wurde und somit haben auch wir viele Polizisten mit mobilen „Pistolen“ am Straßenrand gesehen. Deswegen immer schön langsam fahren und auf die Geschwindigkeit achten.

In Bosnien und Herzegowina hat die Polizei den Ruf, dass sie sehr korrupt sein soll (wie leider üblich in solchen Ländern), auch wir wurden einmal aufgehalten und sollten gleich eine Strafe von 40 Euro (!!) bezahlen, da wir anscheinend einen Sticker auf der Heckklappe nicht hatten.

Wir haben uns einfach dumm gestellt und gesagt, dass wir kein Geld dabei hatten (was wirklich stimmt), nach ca 10 Minuten diskutieren wurde es den zwei Polizisten dann zu blöd und wir durften einfach weiter fahren… 😉

Geld, Bankomat usw

Die offizielle Währung in Bosnien ist der Konvertible Mark (1€ = 2 Mark) in vielen Orten kann man aber auch mit Euros bezahlen. Es gibt einige Wechselstuben und Bankomaten, die Bankomatkarte sollte aber vorher bei der eigenen Bank für Drittländer (Geokontroll) freigeschaltet werden, sonst funktioniert sie nicht.

Viele ATM`s verlangen eine hohe Abhebe Gebühr, deswegen ist es sehr ratsam sich eine „Reise-Kreditkarte“ zu besorgen wo später die Gebühren zurückerstattet werden wie zb die Santana Plus Karte

An den Tankstellen oder großen Geschäften kann man auch problemlos mit der Kreditkarte bezahlen.

Campen und Freistehen in Bosnien und Herzegowina:

An den meisten Orten, die für Touristen interessant sind gibt es nette Campingplätze für faires Geld, wir haben so in der Regel 10 bis 15€ insgesamt bezahlt.

Auch das Freistehen bzw. Wild-Campen ist in Bosnien überhaupt kein Problem. Wenn man mal keinen geeigneten Platz findet kann man einfach bei einer Bar oder Restaurant nachfragen, ob man bei ihnen für eine oder zwei Nächste stehen darf, normalerweise ist das überhaupt kein Problem, die Menschen sind extrem gastfreundlich und nett.

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Auch wenn das Freistehen und Wildcampen überhaupt kein Problem ist, sind wir immer noch der Meinung, dass man auch ruhig mal an einem Camping übernachten sollte. Die Menschen brauchen den Tourismus und die Preise sind sehr fair (5-15€ pro Person)

Menschen und Kommunikation

Wie schon öfters erwähnt empfanden wir die Menschen als extrem nett und Gastfreundlich (die, die wir kennengelernt haben).

Die Einheimischen freuen sich über Touristen und wir sind oft auf ein Bier oder Raki eingeladen wurden. Wenn wir einmal nicht weiter wussten haben wir einfach jemand auf der Straße gefragt, das „Weiterhelfen“ von Fremden ist hier eine ganz normale Sache (wie es eigentlich sein sollte!)

Die meisten jungen Menschen sprechen gutes Englisch und von den Älteren sprechen auch noch viele Deutsch, da sie im Krieg nach Deutschland oder Österreich geflohen sind. Wir hatten in Bosnien überhaupt keine Kommunikationsprobleme.

Unsere Route und Highlights in Bosnien und Herzegowina:

Wir waren insgesamt 10 Tage in Bosnien, wir sind im Norden von Kroatien eingereist und im Süden dann weiter nach Montenegro.

Wir hatten eine sehr gute Zeit in Bosnien und haben es total genossen. Das Land hat extrem viel zu bieten und vor allem die unberührte Natur und die gelassenen Menschen haben bei uns einen sehr positiven Eindruck hinterlassen.

Kravica Wasserfälle:

Ganz im Süden des Landes, nicht weit entfernt von Kroatien, befinden sich die wunderschönen Kravica Wasserfälle. Die Wasserfälle erstreckten sich über mehrere Ebenen, das Wasser ist zwar relativ kühl, laden aber dennoch zum Baden ein.

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Die Wasserfälle sind im Süden von Bosnien die Touristenattraktion und liegen auf dem Weg von Dubrovnik (Kroatien) in Richtung Split, deswegen kommen hier auch viele Reisebusse voll mit Touristen.

Dementsprechend voll wird es hier auch zur Mittagszeit. Der Eintritt beträgt 5€ und das Parken ist gratis. Vom Parkplatz aus sind es ca. 10 Minuten Fußmarsch, am Ufer der Wasserfälle gibt es eine Handvoll Restaurants und Bars.

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Trotz, dass es ziemlich voll ist zahlt sich ein Besuch auf alle Fälle aus. Umso später am Nachmittag man hin kommt desto leerer wird es.

Am Parkplatz kann man auch ohne Probleme mit seinem Van übernachten. Wer nur mit dem Zelt unterwegs ist kann auch unten im „Tal“ neben den Wasserfällen auf einem Campingplatz übernachten.

Mostar und Umgebung

Die Stadt Mostar und ihre sehr berühmte Brücke „Stari Most“ gelten zwar schon lange als kein Geheimtipp mehr, dennoch waren wir von der Stadt und ihrem Flair sehr positiv sehr überrascht!

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Eine wirklich schöne Stadt, wo zwei Kulturen aufeinander prallen auf einer Seite des Flusses sind Moscheen und auf den anderen Kirchen und mitten drinnen die Weltberühmte „Alte“ Brücke. Mostar war ein Kriegsschauplatz und die Einschusslöcher sind auch heute noch überall in der Stadt zu sehen.

Die Stadt gilt zwar heute noch als zweigeteilt, aber als Tourist bekommt man von dem nicht viel mit. Die Stadt und ihre Brücke wurden quasi zum Symbolbild des Jugoslawien-Krieges

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Wenn am Vormittag die ersten Touristenbusse kommen wird es in den engen Gasse um die Brücke relativ voll und die ersten Brückenspringer (das hier eine lange Tradition hat), die 20 Meter in die Tiefe zu springen, machen sich für die Touristen bereit.

Vorher wird aber noch auf der Brücke Geld eingesammelt, gratis springt hier keiner. 😉

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Scheinbar kann man auch als Tourist für ca. 30 € von der Brücke springen, man bekommt aber vorher noch ein Sprung-Training und eine Mitgliedschaft beim Brückenspringer-Verein ist auch inklusive. Ich persönlich würde ungeübten sehr davon abraten!

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Achtung, wer vor hat Mostar einen Besuch abzustatten sollten außerhalb der Stadt parken, wie viele Städte am Balkan hat auch Mostar ein Parkplatzproblem, so werden sehr hohe Summen für einen Parkplatz verlangt

Mostar ist wirklich eine tolle Stadt und wenn man ein sich ein bisschen abseits der 2-3 Touristen-Gassen bewegt findet man auch Ruhe, nette Kneipen und Orte zum Verweilen.

Blagaj und Vrelo Bune

Das kleine Dorf Blagaj liegt ca. 10 Kilometer von Mostar entfernt und ist um einiges entspannter als die Stadt. Der Ort ist bei Touristen vor allem wegen der „Vrelo Bune“ Kastquelle bekannt.

Durch einen Tipp von den lieben „Franzls on Tour“ haben wir uns für den River Camping Bruno in Blagaj entscheiden und waren über dieser Entscheidung sehr glücklich 😉

Blagaj ist ein sehr entspanntes Dorf mit einigen Kneipen (sehr zu empfehlen ist die Lazy Bar am Fluss), kleinen Läden und Restaurants. Vom Dorfplatz fahren stündlich öffentliche Busse nach Mostar, Tickets bekommt man direkt im Bus, kostet ca 1,20€ pro Fahrt, für diese man benötigt ca. 20 Minuten.

Der River Camping Brava liegt direkt am Fluss und hat eine sehr entspannte, ungezwungene Atmosphäre, der Boss „Tareck“ ist ein sehr entspannter Typ und hilft gern bei allen Fragen weiter.

Der Camping hat eine öffentliche Küche die jeder benutzen darf, ist sauber und kostete im Juli 15€ pro Nacht (7,5€ pro Person).

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Die Atmosphäre am Campingplatz war ein bisschen wie in einem Hostel, man ist schnell mit anderen Reisenden ins Gespräch gekommen. Am Abend saß man zusammen, trank Bier, erzählte sich Geschichte und hatte eine gute Zeit.

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Tareck´s Freunde kamen auch fast jeden Nachmittag vorbei, viele von ihnen sprachen sehr gutes Englisch und sie erzählten viel über Bosnien, die ethnischen Konflikte, die Regierung und über die aktuelle Lage im Land. Wir bekamen wirklich einen sehr guten Eindruck, wie die aktuelle Situation im Land ist und dass die Einheimischen sich sehr über den (individuellen) Tourismus freuen.

Genau das Gefühl, dieses „Willkommen Sein“ hat uns unseren ganzen Roadtrip durch den Balkan /Südosteuropa auch weiterhin begleitet!

Vrelo Bune ist eine Karstquelle, die in Blagaj entspringt, genau diese Quelle hat im 18. Jahrhundert einen Sultan so beeindruckt, dass er dort ein Derwisch Kloster errichten ließ.

Dieses Kloster kann man heute besichtigen, unsere Meinung nach zahlt sich der Eintritt (5€ pro Person) nicht aus. Einen Ausflug zur Quelle jedoch sollte man sich nicht entgehen lassen.

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Der „Bergsee“ Boracko:

Auf Empfehlung von Tareck (Camping Blagaj) sind wir zum kleinen Bergsee Boracko gefahren und gleichzeitig war es eines unserer Highlight in Bosnien.

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Boracko liegt zwischen Mostar und Sarajevo auf einem Hochplateau zwischen den Bergen. Von Konjic aus geht es in Richtung Osten eine Straße den Bergen entlang, die Straße ist für Bosnische Verhältnisse ok.

Der blaue See Boracko ist vor allem bei Bosniaken sehr beliebt und am Wochenende kann es hier recht voll werden. Als wir dort waren war gar nix los, wir teilten uns den Campingplatz mit noch 3 anderen Campern.

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Entlang des Sees gibt es 3 Campingplätze, eine Handvoll Restaurants, Bars und ein kleines Geschäft, wo man das Nötigste bekommt.

Wir haben uns für den Camping „Eko selo Boračko jezero“ entscheiden, insgesamt haben 10€ pro Person und Nacht bezahlt. Der Camping liegt direkt am See, wir hatten quasi unseren eigenen privaten Steg und so konnten wir vom Van direkt ins Wasser springen.

Super schöner Campingplatz mit sauberen Duschen und Toiletten, können wir nur empfehlen!

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Es war sehr ruhig und zusammen mit diesen wunderschönen Bergen und dem See war es eine unglaubliche Kulisse. Genau so etwas haben wir uns gewünscht und dieser „Camper Traum“ ging hier in Erfüllung.

Wir blieben insgesamt drei Nächte und haben es in vollen Zügen genossen. Den Boracko See können wir nur vollen Herzens weiter empfehlen.

Von Boracko nach Trebinje. Nema problema? Problema!

Nach 3 Tage chillen am Boracko See fuhren wir weiter in Richtung Osten, da wir später nach Montenegro wollten.

So entschieden wir uns weiter in Richtung Foca zu fahren und von dort aus sollte es weiter nach Trebinje gehen. Wir schauten uns die Route bei Goole Maps / Earth und bei Maps Me an. Zusätzlich informierten wir uns beim Campingplatzbetreiber über die Beschaffenheit der Straße, der antwortet nur mit „nema problema, the roads are good“… wie sich später leider als falsch bewahrheitete.

So folgen wir der Straße R436, die ersten 30 KM waren wir über den Zustand der Straße positiv überrascht, wir wunderten uns nur warum uns absolut keine Autos begegneten. Nach ca 1 Stunde Fahrt hörte, die asphaltiere Straße auf, wie aus dem Nichts und vor uns nur noch eine Schotterpiste. Es gab weder Leitplanken, Verkehrsschilder oder sonstige Anzeichen, die an einer Straße erinnerten.

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Wir wussten nicht, ob wir weiter fahren sollten, auch hatten wir kein Internetempfang um uns über alternative Route umzusehen. Nach ein bisschen hin und her kamen uns zwei alte Autos entgegen, wir hielten diese an und fragten die Fahrer, ob wir hier überhaupt richtig sind. Diese versicherten uns, dass dies die richtige Straße in Richtung Foca sei.

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Anfangs dachten wir, dass diese Schotterpiste vielleicht nur wenige Kilometer so ist und das hinter der nächsten Kurve wieder eine „normale“ Straße kam, aber falsch gehofft..

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Insgesamt ging es für uns ca. 3 Stunden auf dieser sehr schlechten Straßen entlang, wir hatten kein Netz, wussten nicht wo wir und ob wir überhaupt richtig sind.

In diesem Moment haben wir uns selber verflucht, warum wir keine Richtige Straßenkarte mitführten. Irgendwann nach ca 80 Kilometer kamen wir in der Nähe bei Foca wieder auf eine halbwegs gut asphaltierte Straße.

Überall Serbische Fahnen…

Wir haben wieder auf eine „Hauptstraße“ und auf einmal waren überall nur mehr Serbische Fahnen, wir wussten nicht genau wo wir waren und hatten schon Angst das wir irgendwo eine Grenze überschritten haben ohne es zu wissen.

Bei ersten Laden bleiben wir stehen um uns zu versichern wo wir überhaupt gelandet sind. Wir wurden beruhigt, wir waren in der „Republika Srpska“. Ein serbisches Autonomie Gebiet mitten in Bosnien, die Menschen die hier leben fühlen sich als Serben, das man an den ganzen Fahnen und Graffitis unschwer erkennen konnte.

Von Foca aus fuhren wir die M20 bis zum Bilecka See, hier standen wir dann beim Lokalen Fischerverein über Nacht direkt beim See.

Die Männer vom Fischerverein waren sehr freundlich zu uns und luden uns gleich zum Bier ein. Später stellte sich dann heraus das die angeblichen Fischer eigentlich Schmuggler waren. Kaum wurde es Nacht war am See einiges los 😉

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Der Bileca See grenzt an Montenegro und hier war besonders nach Einbruch der Dunkelheit viel Verkehr.

Uns störte das weiter nicht, die Männer versicherten uns dass wir bei ihnen sicher sind und wir hatten eine gute Nacht.

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Die kleine Stadt Trebinje

Trebinje war unser letzter Stopp, bevor es von Bosnien weiter nach Montenegro und später nach Albanien ging, eine kleine, aber sehr schöne Stadt.

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Die Stadt hat auch eine alte Brücke, die war nicht so spektakulär wir die von Mostar ist aber zu mindestens gleich alt.

Auf einem Hügel nicht weit entfernt vom Zentrum befindet sich das schöne serbisch-orthodoxe Kloster „Hercegovačka Gračanica“, von hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und Umgebung.

Im Zentrum von Trebinje gibt es einen kleinen Platz, an dem lokale Produkte aus der Umgebung verkauft werden, hier haben wir uns noch einmal für unsere Weiterreise eingedeckt. Trebinje ist ein schöner Ort wo man gut einige Stunden verbringen kann.

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Von Trebinje nach Montenegro

Nach unserem kurzen Besuch sind wir weiter zur Grenze vom Montenegro gefahren, die Straße zur Grenze ist neu und in sehr gutem Zustand. Auch der Grenzübergang ist hier sehr entspannt und hat nicht allzu viel Zeit in Anspruch genommen.

Unser Fazit über Bosnien:

Leider haben wir nur einen kleinen Teil von Bosnien gesehen, aber was wir gesehen haben hat uns ziemlich beeindruckt. Die Hauptstadt Sarajevo haben wir leider auch ausgelassen, wir haben mittlerweile aber sehr viel Gutes darüber gehört.

Unsere Tour durch Bosnien haben wir in vollen Zügen genossen, wir fühlten uns wirklich nie unsicher und immer super willkommen.

Wir kommen auf alle Fälle wieder und schauen uns noch den Rest an!

Was hat Bosnien & Herzegowina zu bieten:

  • Extrem schöne und unberührte Natur / Nationalsparks
  • Sehr viele Flüsse und Seen die zum Baden einladen
  • Sehr gastfreundliche und entspannte Menschen
  • Tolles abwechslungsreiches Essen
  • Interessante Geschichte
  • Sehr günstig zu bereisen


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